rosè. und wie die farbe in den wein kommt

„it is most important that rosé is refreshing”, das betont der vinothekar auf chateau d’esclans in der provence mehr als einmal. rosé hat bis vor kurzem bei uns ein naserümpfen hervorgerufen – ein abwertendes, kein freudig schnüffelndes. in frankreich ist das anders, vor allem in küstennähe. ist ja klar:

 was trinkt man in einer ausgewiesenen rotwein-nation an heißen sommertagen? eher nicht den schönen schweren rotwein. fisch, gemüse und olivenöl, da passt rosé: gekühlt und trotzdem voll vom geschmack der rotweinsorten, plus die richtige säure:

 erfrischend: kühle nächte

 erfrischend! auf chateau d’esclans heißt das: geerntet wird nur vom morgengrauen bis mittags. später wären die trauben zu warm. schon der rebler kühlt die trauben bevor sie in kühlschlangen in die presse rutschen. die beste lage? am hang, umgeben von wald, denn säure entsteht in kühlen nächten und im wald ist der kühle mistral noch ein bisschen kühler.

Chateau D’Esclans Rock Angel rosè

 rosè/rot/weiß/orange/weiß aus rot

 warum weine rosé sind? der traubenmost bleibt nach der ernte nur kurz in kontakt mit den schalen. rotwein steht länger auf der maische, farbstoffe, tannine und allerlei extrakt und geschmack gehen so in den traubenmost über.

 weißwein kommt nach der pressung sofort weg von den schalen. haben weiße traubensorten und ihre schalen länger kontakt, wird der most orange. rote traubensorten, die nach der pressung keinen kontakt mit der schale haben, werden auch zu weißwein.

 champagner enthält ein teil weiß gekelterten pinot noir. und immer wenn wo „blanc de noir“ draufsteht ist es weißwein aus roten sortenm („weiß aus rot). rosé ist auch deswegen so erfrischend, weil wenig tannine und extrakte gelöst wurden und so keine schwere charakteristik entsteht.

 aufmachen/liegenlassen/meiden/verschenken

 machen sie eine flasche rosé am späten nachmittag eine heißen ferientages auf. wenn die schatten gnädiger werden und die luft kühler. und wenn sie eine erfrischung brauchen.

 einlagern würde ich rosé nicht. bestimmt kommt ein neuer sommer, bestimmt ein neuer jahrgang.

 meiden sie rosé, wenn er nicht erfrischend schmeckt.

 verschenken sie rosé großzügig an liebe menschen mit gärten, grillern, terassen und an menschen, die einen ganz normalen sommerabend zum fest machen können – mit frischen tomaten, einem stück gegrilltem fleisch, auf das sie olivenöl träufeln und einen frischen zweig rosmarin legen.

 

 

 

Bewertungen zu diesem Blogartikel
[Gesamt: 0 Durchschnitt: 0]

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: