drei regeln für’s wein trinken

eigentlich vier. und alle machen spaß, versprochen

wein enthält alkohol und alkohol ist ein suchtgift. es schädigt nerven, hirn und leber. es kann uns, unser leben, unsere familie und unsere freundschaften ruinieren. es kann uns arbeitslos und arm machen. das lässt sich vermeiden. denn:

genuss als gegenteil von sucht

der leiter einer alkohol-klinik in deutschland hat kürzlich im magazin „der spiegel“ die beste nachricht dazu verkündet: er hätte in seiner ganzen karriere maximal ein dutzend menschen behandelt, die wein lieben. denn, und das ist die erste und wichtigste regel: wer wein ausschließlich zum genuss trinkt, ist nie und nimmer suchtgefährdet. denn genuss ist das genaue gegenteil von sucht.

trinken sie wein nie, weil sie in „jetzt brauchen“. nie. nicht nach einem schlechten tag, nicht zum müde werden, nicht zur entspannung und nicht gegen ärger. und nicht für‘s vergessen. nicht, weil der rausch schön ist. lassen sie das bleiben. für alle diese fälle gibt es bessere mittel, die nicht süchtig machen. basta.

verkosten ist was anderes

als weinfreundin verkoste ich oft nur. dabei spuckt man das meiste wieder aus. das ist oft kein genuss. aber lustig, weil ich bei verkostungen viele neue weine in kurzer zeit kennenlerne und womöglich auch noch die lieben menschen, die sie machen. und ich kann mich mit anderen interessierten austauschen. bei großen und langen verkostungen wird man trotzdem betrunken, weil über die schleimhaut im mund viel alkohol in den stoffwechsel gelangt.

viele flaschen (c) mira turba

tage, wochen, monate

ich habe strikt drei ganz alkoholfreie tage pro woche. und mehrere alkoholfreie wochen im jahr. manche trinken während der christlichen fastenzeit 40 tage lang nicht. sucht entsteht durch stetigen konsum. die drei-tage-regel ist überdies hilfreich für alle gelegenheiten, wo man schlechten oder billigen wein befürchten muss.

nicht allein

die für mich schönste regel ist: „trinken sie nie eine gute flasche wein ohne einen lieben menschen“. (unbekannt, ev überliefert von captain jean luc picard, star trek, next generation).

das reguliert den konsum schon allein dadurch, dass nicht immer wer in der nähe ist zum mittrinken. oder es fördert das sozial-leben, denn wenn man unbedingt eine gute flasche aufmachen will, lädt man sich einfach einen lieben menschen ein. wenn nicht ohnehin einer da ist.

nach einem abend mit viel genuss (c) alexandra schmidt

 kaufen/liegenlassen/meiden/verschenken

kaufen sie nur wein, der ihnen wirklich schmeckt, den sie gut vertragen und der ein wenig haltbar ist – damit sie keinen zeit-stress haben mit den regeln.

lassen sie alles liegen, was zu billig, zu wenig haltbar, zu viel oder zu massenhaft daherkommt. und zwar im geschäft sollten sie das liegenlassen.

meiden sie wein, den sie nicht vertragen. schwefel? säure? jugendliches ungestüm? histamin? arger holzausbau? nun, sie kennen ihre unverträglichkeiten.

verschenken sie wein an liebe menschen, wenn er zu diesen menschen passt. weiß? rot? rosé? prickelnd? gereift? viel holz? viel säure? wenig schwefel? bio? histamin-empfindlich? je mehr sie sich dabei überlegen, desto größer ist die chance, dass sie dabei sind, wenn so ein lieber mensch eine flasche aufmacht.

vor einer verkostung (c) mira turba

dieser artikel geht auf einen beitrag auf zartbitter zurück: hier

 

 

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